Gemeinsam geht`s besser beim Flinsbacher Volleyballortschaftsturnier

Die letzten Kisten sind aufgeräumt, die Sporthalle wieder geputzt und alle Helfer sind froh, dass mal wieder alles reibungslos geklappt hat. Daniel Kirchner, erster Vorsitzender der VSG Helmstadt, resümiert erschöpft: „Keiner
hat sich verletzt und alle Mannschaften waren zufrieden. Besser geht’s nicht“. Am Tag zuvor stand das 44. Volleyball Ortschaftsturnier der VSG Helmstadt auf dem Programm. Jedes Jahr findet am Samstag zwischen Weihnachten und Neujahr das Traditionelle Volleyball- Grümpelturnier in der Flinsbacher Sporthalle statt. In diesemJahr war das Turnier, wie so oft, bis auf den letzten Startplatz gefüllt. Neben Traditionsmannschaften wie „Greuther Haisl“ oder „Die wilden Looos“, welche schon seit Jahren als ortsansässige Mannschaften treue Turnierteilnehmer sind, fanden dieses Jahr auch einige neue Mannschaften aus Adersbach und Schwarzach den Weg nach Flinsbach.
Pünktlich um 10.00 Uhr startete die erste Partie eines langen Volleyballtages. Es wurde gepritscht, gebaggert und geschmettert und zwischendurch stärkten sich die Mannschaften und die Zuschauer an selbstgekochten Leckereien aus der Küche oder der Bar. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und in der Flinsbacher Halle schimmerte das Neonlicht. Nach insgesamt 41 gespielten
Partien und einer Gesamtspielzeit von fast 10 Stunden wurde gegen 21 Uhr das Finalspiel vom Vorsitzenden Daniel Kirchner angepfiffen. Bereits sichtlich gezeichnet von einem harten Tag schenkten sich die beiden Finalteams „Red Bulkos“ und „Team 1“, keinen Punkt. In einem knappen Tiebreak setzten sich die „Red Bulkos“ durch und holten sich schließlich den heiß begehrten
Wanderpokal.

Was macht es eigentlich aus, dass man sich so kurz nach Weihnachten freiwillig für ein Volleyballturnier anmeldet? So ganz sind sich die Verantwortlichen der VSG bei dieser Frage nicht einig. Gelegentlich wurde intern diskutiert, das Turnier
doch zu einem anderen Zeitpunkt oder in einer anderen Sporthalle stattfinden zu lassen. Die Flinsbacher Halle ist klein und eng, die Zuschauer sitzen direkt am Feldrand und gelegentlich landet der Ball auch mal in einem Teller
Currywurst. Sogar ein extra kleines Spezialnetz hat sich die VSG vor einigen Jahren anfertigen lassen, welches in die schmale Halle passt. Auf der Bühne findet man kaum einen Platz, um seine Sportsachen abzulegen. Es ist laut, der Jubel der Fans hallt von den Betonwänden der Halle zurück und zuweilen läuft auch ein Kleinkind mitten im Ballwechsel auf das Spielfeld.

Voller Einsatz bei allen Beteiligten in der engen Flinsbacher Halle


Vielleicht ist es aber genau das, was dieses Turnier einmalig macht. „Das Konzept unseres Ortschaftsturnieres hat auch was mit Tradition zu tun, die offensichtlich seit über 44 Jahren funktioniert, warum sollte man da etwas grundlegend ändern? Das Ortschaftsturnier ist Teil unserer Geschichte der VSG“, fasst Julian Emmerich, 2.Vorsitzender der VSG Helmstadt, zusammen. Im Flinsbacher Ortschafturnier liegt die Wiege des HelmstadterVolleyballsports. Hier trafen sich bereits vor der Vereinsgründung der VSG sportbegeisterte Einwohner zum sportlichen Schlagabtausch, bevor im Jahr 1991 hieraus der eigenständige Sportverein VSG Helmstadt e.V. hervorging. Noch heute engagieren sich einige der Gründungsmitglieder als tatkräftige Helfer bei „Ihrem“ Ortschafsturnier. Was ist der Lohn für alle Mühen der Vorstandschaft und der vielen freiwilligen Helfer, die drei Tage lang gerackert haben, um in der kleinen Flinsbacher Sporthalle Vereinsgeschichte aufleben zu lassen: Es sind nicht nur die Euros, die Kassiererin Renate Fieger nach solch einem Wochenende gerne zählt, sondern auch die zahlreichen Dankesnachrichten, die auch dieses Jahr wieder von den Turnierteilnehmern an alle Verantwortlichen gesendet wurden und bezeugen, dass auch nach 44 Jahren noch ganz viel richtig gemacht wurde.